Chronik der Sportstätten

Der Markt Schönberg erstreckt sich vorwiegend auf einem Bergrücken, der sich, leicht ansteigend von Ost nach West, bis zum Fuße des Kadernberges  erstreckt. Natürliche, ebene Flächen sind in unmittelbarer Ortsnähe kaum vorhanden. Deshalb war es äußerst schwierig, auch nur kleine Flächen für einen Sportbetrieb zu finden.

 

Die Geschichte der Sportstätten ist eng verbunden mit der Geschichte des TV bzw. TSV Schönberg.

Bald nach der Gründung des TV im Jahre 1904 entstand der erste „ Sportplatz“ an der Regener Reib`n. Heute steht an dieser Stelle der „Schwammerl“ . Mit größtem Arbeitseinsatz konnte das schwierige Gelände für einen begrenzten Sportbetrieb hergerichtet werden. Die Ausmaße sind nicht bekannt. Die Sportgeräte waren dürftig, genügten aber, um Leichtathletik und Freiübungen betreiben zu können.

Mit der regen Entwicklung des Vereins wurde nach dem 1. Weltkrieg nach einem größeren Sportfeld Ausschau gehalten. Auf der Ostseite des Kadernberges, ca. 200 Meter über der Wasserreserve, wurde dem Hang ein Spielfeld in harter Arbeit abgerungen. Neben Leichtathletik und Gymnastik wurde auf dem 60 x 30 m großen Grund zum ersten Mal Faustball gespielt.

 

Um 1925 bekam der Verein ein 60 x 45 m großes Grundstück an der Regener Straße, wo später die Kfz- Werkstatt Fessler errichtet wurde und heute die Kfz-Werksatt Krammer steht. Auf zwei Ebenen wurde Sport betrieben: auf der größeren vorwiegend Faustball   , auf der kleineren Leichtathletik. Der Vrein nahm großen Aufschwung in diesem „ Stadion“, das bis zum Verkauf im Jahre 1963 als Turnplatz bezeichnet wurde. Erwähnt sei noch, dass die Knaben- und Mädchenschule diesen Turnplatz benützen konnten.

Dr. Josef Ammer, Arzt und langjähriger 1. Vorsitzender des Vereins veredelte und züchtete wohlduftende Rosen zwischen den zwei Ebenen.

Jetzt muss unbedingt eine „ Sportstätte“ dazwischengeschoben werden, weil sie für alle drei bisher aufgeführten als Austragungsort gegolten hat: Die B85 bzw. die Ostmarkstraße ( heute Regener Straße ), auf der alle Laufdisziplinen zwischen Sommerkeller und Einfahrt zum Skilift bis 100 m problemlos durchgeführt wurden.

 

Nach dem 2. Weltkrieg kam der Fußballsport nach Schönberg, vor allem durch die vielen Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten. Wieder gab es ein Platzproblem! Aus dem Turnverein wurde nun der Turn- und Sportverein. Im Jahre 1948 pachtete der TSV Schönberg eine Wiese des Bauern Richard Poschinger in Saunstein. Dort befindet sich die Siedlung, ca. 1km von Schönberg entfernt. Das Spielfeld hatte die beträchtlichen Ausmaße von 100 x 65 m. Am Rande des Spielfeldes wurden eine Weitsprunganlage und später eine kleine Holzhütte als Geräte- und Umkleidekabine errichtet. Die Bedingungen für Leichtathletik, Faustball und Fußball hatten sich wesentlich gebessert und änderten sich die nächsten 15 Jahre nicht.

Ein hochgestecktes Ziel des TSV war eine größere Sportstätte in Ortsnähe. Die schwierigsten Probleme waren eine geeignete Fläche zu finden und die Finanzierung. An der Jahnstraße, unterhalb des Schwimmbades hat die Gemeinde durch Kauf, Tausch und Schenkung ein größeres Areal in ihren Besitz bekommen. Der TSV verkaufte im Jahre 1963 den Turnplatz an der Regener Straße, somit war ein kleiner finanzieller Grundstock vorhanden. Ein beachtlicher Zuschuss und ein billiger Kredit des Bayerischen Landessportverbandes ( BLSV) ermutigten TSV und Gemeinde, den Bau in Angriff zu nehmen. Bauträger war der TSV, die Gemeinde verlässlicher Partner. Die schwierigen Geländeverhältnisse, dazu die Kanalisation des Burgstaller Baches verursachten unvorhergesehene Kosten und bald waren die Geldquellen des TSV erschöpft. Der TSV bemühte sich um Unterstützung durch die Pioniere der Bundeswehr in Bogen. Bagger, Raupen und Sprengkommando waren viele Monate kostenlos im Einsatz. Die Gemeinde stellte ihren Bautrupp zur Verfügung, Mitglieder des TSV leisteten unzählige Hand- und Spanndienste und Firmen spendeten Sach- und Geldmittel. Die Einweihung fand schließlich 1966 statt.

 

Gleichzeitig wurde durch den TSV das Untergeschoss der Badeanstalt ausgebaut, das sich im Rohbau befand. So wurden ca. 20 000 DM von den Geldmitteln des BLSV abgezweigt und in den Umbau gesteckt. Damals hatten wir sicherlich die modernsten Umkleide – und Duschräume des Landkreises.

1968 konnte noch die Flutlichtanlage errichtet werden, die erste im Landkreis.

Im Jahre 1972 erfolgte die Querlegung des Spielfeldes, wie wir sie heute sehen. Dadurch entstand der Sandplatz, der heute als Ausweich-, Trainings- und Volksfestplatz dient. 

Als Fortsetzung des Hartplatzes wurde 1974 mit der Planung von Asphaltbahnen für die Eisstockschützen begonnen. Verwirklicht werden konnte sie im Jahre 1976. Heute stehen dem Verein 7 Bahnen im besten Zustand zur Verfügung, dazu ein ansprechendes Funktionsgebäude und Beleuchtung.

Schließlich plante der TSV ein eigenes Vereinsheim im Anschluss an den Rasen- und Sandplatz. Es war wiederum eine gelungene Gemeinschaftsarbeit, angefangen vom Architekten Dino Stöger über die Marktgemeinde bis zu den Tausenden freiwilligen Arbeitsstunden und Geldspenden von TSV Mitgliedern . 1983 wurde das Vereinsheim eingeweiht.

Beim Bau der neuen Schule wurde in zwei Bauabschnitten ein Allwetterplatz mit Weitsprunganlage und einer 100m- Bahn angelegt. Diese Anlagen können vom TSV benützt werden.

Nicht vergessen werden soll der 400 m lange Skilift, der 1972 am Kadernberg gebaut wurde.  Seit 1993 ist er im Besitz des TSV Schönberg  und wird von der Sparte Ski betrieben. Schon in den 60er Jahren gab es einen Minischlepplift auf der Pleintingerwiese unterhalb des Pfarrhofes. Nur die älteren TSV-Mitglieder können sich noch an die Schanze am Schanzenhang erinnern, die Weiten bis zu 30 Metern zuließ.

Besonders wichtig für den TSV war die Entwicklung der Turnräume und Turnhallen.

Vor dem Krieg wurde im Saal des Vereinslokals Pleintinger , nach dem Krieg im Saal des Vereinslokals Karl Sigl geturnt.

 

Erst 1965 wurde das Kino am Luitpoldplatz zur Turnhalle mit den Maßen 10 x 17 m umgebaut ( heute Fitz ).

1978 entstand die Mehrzweckhalle an der Schule, mit 24 x 12 m immer noch zu klein für Schule und Verein.

Lange Zeit hatte der Bau eines Hallenbades  Priorität bei der Marktgemeinde. Erst die Ablehnung des Badprojekts  durch die Staatsregierung  und die Gründung eines Fördervereins trieben die Planungen für eine Zweifachhalle voran. 1999 wurde die ersehnte Zweifachhalle mit den Maßen 30 x28 m endlich fertig gestellt. Heute ist sie in den Wintermonaten restlos ausgebucht.

Immer schon stolz waren und sind die Schönberger auf ihr Schwimmbad. Der Brandweiher am Kadernberg erfuhr erstmals  im Jahre 1937 einen Ausbau. 1954 nahm die Marktgemeinde den Ausbau zu einer öffentlichen Badeanstalt  vor. Neue Badekabinen wurden 1965 eingebaut. 1970 wurde das Bad umgebaut. Eine kostspielige Wärmehalle wurde an die Umkleidekabinen angeschlossen, ein Lehrschwimmbecken  angelegt und sämtliche Schwimmbecken mit einer Plastikhaut ausgelegt. Eine vollständige Renovierung erfolgte 1994. Mit einer 86 m langen Wasserrutsche gehört das Freibad sicherlich zu einem der schönsten weit und breit.

 

Jede neue Sportanlage gab dem Verein in den 100 Jahren seines Bestehens stets Impulse für eine positive Aufwärtsentwicklung. Es wird sicher keinen Stillstand in der Zukunft geben. Es ist deshalb bestimmt keine Illusion, wenn sich der TSV Schönberg und die Marktgemeinde Gedanken machen, die Sportanlagen an der Jahnstraße eines Tages auszusiedeln.

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